Der Verkauf eines Unternehmens ist ein komplexer und oft einmaliger Prozess, der eine gründliche Vorbereitung erfordert. Um sicherzustellen, dass die Veräußerung effizient und reibungslos verläuft und ein angemessener Preis für das Unternehmen erzielt werden kann, ist die Unterstützung durch qualifizierte Berater zu empfehlen. Dabei ist professionelle Unterstützung in zwei Bereichen besonders wichtig:

Rechtliche Beratung

Kompetente rechtliche Unterstützung ist für den erfolgreichen und wertmaximierenden Verkauf eines Unternehmens entscheidend. Das gilt bereits für die Vorbereitungsphase des Unternehmensverkaufs. Ein erfahrener Anwalt identifiziert schon im Vorfeld mögliche rechtliche Risiken, die auch von einem professionellen Käufer im Rahmen der Due Diligence aufgedeckt werden. Dadurch ist man als Firmeninhaber in der Lage, etwaige Risiken frühzeitig zu minimieren bzw. durch eine entsprechende Vorbereitung glaubwürdig zu erklären. Laufen die Verkaufsgespräche, wird ein erfahrener Anwalt zudem aktiv den Dialog mit den Rechtsberatern des Käufers suchen, um etwaige rechtliche Fragen des Interessenten frühzeitig zu adressieren.

Darüber hinaus spielt die rechtliche Beratung bei den Vertragsverhandlungen und der Erarbeitung der rechtlichen Dokumentation eine entscheidende Rolle. Denn zu einem geglückten Verkauf eines Unternehmens gehört nicht nur ein angemessener Kaufpreis, sondern auch faire rechtliche Rahmenbedingungen beispielsweise im Hinblick auf Verkäufergarantien oder Wettbewerbsverbote. Aufgrund der Komplexität von Unternehmenskaufverträgen und Gesellschaftervereinbarungen leistet ein verkaufserfahrener Anwalt hier einen enormen Mehrwert für den Verkäufer.

Steuerliche Beratung

Selbst bei vergleichsweise einfachen gesellschaftsrechtlichen Strukturen führt ein Unternehmensverkauf regelmäßig zu steuerlichen Fragestellungen:

  1. wann ist der richtige Zeitpunkt für den Verkauf?
  2. wie soll der Verkauf strukturiert werden?
  3. in welcher Form kann sich der Verkäufer rückbeteiligen?
  4. wie soll der Kaufpreis aufgeteilt werden?

Diese und weitere Fragen können in der Regel durch eine rechtzeitige und gründliche Vorbereitung zufriedenstellend gelöst werden. Dies bedingt aber eine kompetente steuerliche Einschätzung, die nur durch ein transaktionserfahrenes Steuerbüro geleistet werden kann. Die steuerliche Beratung bietet zudem hilfreiche Unterstützung im Due Diligence Prozess, da sie als Ansprechpartner für die steuerlichen Berater der Käuferseite auftritt und mögliche Bedenken fachlich adressieren kann.
Bei der Auswahl der richtigen Berater sollte man sich als Unternehmer Zeit nehmen. Ein gutes Beraterteam spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern kann sich am Ende auch finanziell lohnen. Zur Auswahl der richtigen Berater empfehlen sich folgende Schritte:

Fragen Sie nach Empfehlungen

Eine der besten Möglichkeiten, passende Berater zu finden, ist durch Empfehlungen von anderen Unternehmern, Anwälten oder Wirtschaftsprüfern. Fragen Sie in Ihrem Netzwerk nach Empfehlungen oder suchen Sie in Branchen- oder Berufsverbänden nach Beratern, die Erfahrung im Verkauf von Unternehmen haben. Teilweise ist es auch hilfreich, den potenziellen Käufer nach Empfehlungen zu fragen. Kommt dieser aus dem Family Office oder Private Equity Umfeld, verfügt er in der Regel über ein umfangreiches Netzwerk an transaktionserfahrenen Beratern.

Überprüfen Sie die relevante Erfahrung der Berater

Sobald Sie eine Liste von potenziellen Beratern haben, sollten Sie deren Erfahrung und Qualifikationen prüfen. Suchen Sie nach Beratern, die in der Vergangenheit bei erfolgreichen Verkäufen von Unternehmen in Ihrer Branche unterstützt haben. Es ist dabei wichtig, dass die Berater über konkrete und möglichst umfangreiche Erfahrung im Verkauf von Unternehmen verfügen. Die Anzahl und die Größe der jeweils beratenen Unternehmen ist hierfür ein guter Ansatzpunkt. Bei Anwälten ist zudem wichtig, dass der Schwerpunkt auf dem Bereich Gesellschaftsrecht liegt. Werden im Rahmen des geplanten Verkaufs spezifische Probleme erwartet, z.B. bezüglich Kartell- oder Patentrecht, empfiehlt sich schon für die Vorbereitung die Einbeziehung von entsprechenden Spezialisten.

Holen Sie konkrete Referenzen ein

Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen Berater ist die Überprüfung von Referenzen. Lassen Sie sich von möglichen Beratern entsprechende Kontakte von ehemaligen Mandanten zur Verfügung stellen und sprechen Sie mit diesen Unternehmen, um deren Erfahrungen zu hören und sicherzustellen, dass die Berater erfolgreich und zuverlässig arbeiten.

Schaffen Sie frühzeitig Transparenz über die Kosten

Der Verkauf eines Unternehmens kann zeit- und kostspielig sein. Prüfen Sie daher im Vorfeld die Kostenstruktur der Berater und lassen Sie sich ein verbindliches Angebot erstellen. Hierbei ist es wichtig, auch versteckte Kosten wie Spesen, Reisekosten und Nebenkosten zu berücksichtigen. Häufig sind Berater bereit, Festpreise für vordefinierte Leistungen wie die Verhandlung und Erstellung der Verkaufsverträge anzubieten.

Treffen Sie die Berater persönlich

Bevor Sie sich für einen Berater entscheiden, sollten Sie die wichtigsten Ansprechpartner unbedingt persönlich treffen. Nur so können Sie einschätzen, ob die Chemie zwischen Ihnen und dem Beraterteam stimmt. Denn in einem Verkaufsprozess ist es wichtig, an seiner Seite Berater zu haben, die tatsächlich im Sinne des Mandanten handeln und ehrliche Ratschläge erteilen. Zudem muss sichergestellt werden, dass das Projekt bei den Beratern eine hohe interne Priorität genießt und notwendige Ressourcen verfügbar sind. Hier bieten sich in der Regel kleinere und mittelgroße Anwaltskanzleien und Steuerbüros an. Diese agieren in der Regel pragmatischer und verstehen die Erwartungen und Bedürfnisse von mittelständischen Unternehmern.